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Allgemein, Einsatz

Gemeinsame Jahreshauptübung von Feuerwehr, DLRG und DRK

Veröffentlicht: 23.04.2024
Autor: Anna Schlenz

Man denkt selten an sie - wenn man sie nicht gerade braucht: an die Zahnarzthelferinnen, Dachdecker, Informatiker, Studenten, Hausfrauen, Steuerfachangestellte und viele mehr, die sich in ihrer Freizeit als Feuerwehrleute, Rettungsschwimmer, Einsatztaucher oder Sanitäter engagieren. Und wenn man doch mal ihre Hilfe braucht, ist man dankbar und froh, wenn sie gut ausgebildet sind und die Handgriffe sitzen.

Damit das so ist, üben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte regelmäßig. Einmal im Jahr üben die ortsansässige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und die DLRG gemeinsam. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der drei Organisationen und deren Helfer stetig zu verbessern. So wurden die Aufgaben am vergangenen Samstag bei der diesjährigen gemeinsamen Jahreshauptübung so gestellt, dass sie von den Helfern der unterschiedlichen Organisationen nur gemeinsam gelöst werden konnten und die Führungskräfte die Einheiten passend kombinieren mussten.

Am Samstag um 16 Uhr hieß es für die Rettungskräfte: “Antreten”. Wie läuft so eine Übung ab?

Antreten

Zunächst treffen sich bei einer Übung die Einsatzkräfte an zentraler Stelle. Aufgrund des schlechten Wetters, war das “Antreten” am Samstag in der Fahrzeughalle der Feuerwehr. René Kerkering, stellv. Leiter Einsatz der DLRG, der die Übung ausgearbeitet hatte, informierte über die Alarm-Meldung: "Verunfallte Person eingeklemmt, mehrere Verletzte, Anzahl unbekannt, vermutlich auch im Wasser, am Westufer des Offlumer Sees”.

Lageerkundung

Die Einsatzkräfte fuhren mit ihren Fahrzeugen an den See. Vorweg fuhr der Einsatzleitwagen (ELW).

Zuerst stieg der Einsatzleiter der Feuerwehr aus, um die Lage zu erkunden. Am Samstag fand er einen verunfallten PKW vor. Dieser war mit zu hoher Geschwindigkeit auf der Umfahrt des Offlumer Sees auf den Grünstreifen geraten, verlor die Kontrolle und verunfallte. Er blieb auf der Beifahrerseite liegen. Der Fahrer des PKW war leicht verletzt und befand sich in seinem Fahrzeug. Sein Kind lag auf der Rücksitzbank und war schwer verletzt. Außerdem bemerkte der Einsatzleiter zwei Personen im Offlumer See.

Der Einsatzleiter bildete zunächst zwei sogenannte “Einsatzabschnitte”: Rettung aus Wasser und Rettung aus dem PKW. Er informierte die entsprechenden Gruppenführer, die sich mit ihren Teams um die Rettung kümmerten.

Verlauf der Übung

Erst im weiteren Verlauf der Übung zeigte sich den Einsatzkräften das vollständige Bild des Unfalls: Ein hilfsbereiter Bürger, der den Autounfall gesehen hatte, wollte die Batterie des verunfallten Fahrzeugs abklemmen. Die deformierte Batterie öffnete sich und er wurde mit Batteriesäure übergossen. Zum Abwaschen der Säure rannte der Bürger in den See, um sich von dem Stoff zu befreien. Beim Eintauchen in das kalte Wasser kam es zum Reflextot. Der Mann, der eigentlich nur helfen sollte, trieb noch kurze Zeit an der Oberfläche, bis er im Offlumer See versank.

Dies sahen ein paar Spaziergänger, die ihm zur Hilfe eilten. Das kalte Wasser setzt ihnen sehr zu. Durch den dichten Bewuchs des Uferrandes verletzten sich weitere Passanten, die helfen wollten. Sie schafften es nicht bis ins Wasser. Weitere Spaziergänger wurden beim Autounfall durch herumfliegende Trümmerteile verletzt.

Aufgebrachte Passanten am Weg (dargestellt von Mitgliedern der DLRG) schilderten den eintreffenden Rettungskräften die Lage. Nach Einschätzung der neuen Erkenntnisse richtete der Einsatzleiter einen dritten Einsatzabschnitt ein: “Versorgung der Verletzten”. Dies übernahmen schwerpunktmäßig die Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes. Parallel startete die Suche der Einsatztaucher mit Unterstützung des Bootes und zusätzlichen Wasserrettern der DLRG nach dem versunkenen Helfer, der letztlich reanimationspflichtig geborgen wurde und den Sanitätern des DRK zur Reanimation übergeben wurde. Gleichzeitig begann eine Suche am Ufer, bei der weitere Verletzte gefunden wurden. Es wurde ein Zelt mit Heizung zum Aufwärmen der Verletzten aufgebaut.

Im Verlauf des Einsatzes wurden insgesamt 13 Betroffene versorgt. Die Verletzten und Verunfallten wurden durch DLRG-Mitglieder dargestellt, die größtenteils eine Ausbildung in “realistischer Unfall- und Notfalldarstellung” absolviert haben. Auch das “Kind” auf der Rückbank des Fahrzeugs wurde durch eine erwachsene Person dargestellt. Allein der auf den Seegrund versunkene Mann wurde von einer Puppe dargestellt. Eine Überraschung gab es für die Retter, die hinaus auf den See schwammen, um die zwei Bürger zu retten, die es geschwächt vom kalten Wasser nicht mehr ans Ufer schafften: Einer der beiden im See treibenden Personen war Bürgermeister Willi Brüning.

Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und DLRG ließen sich vom schlechten Wetter nicht aus der Konzentration bringen und arbeiteten die Schadenlage professionell Schritt für Schritt ab. Die Zusammenarbeit untereinander klappte hervorragend. Auch der gerettete Bürgermeister fand bei der Besprechung im Anschluss an die Übung lobende Worte: “Ab dem Moment, in dem die Retter mich erreichten, fühlte ich mich in guten Händen. Die Vorbereitung und Umsetzung dieser Übung und die Zusammenarbeit der drei beteiligten Organisationen war wirklich toll.”

Besondere Herausforderungen bei der Übung am Samstag:

  • die Rettung und Versorgung der schwer verletzten und eingeklemmten Person auf der Rücksitzbank des PKW
  • das Finden und Reanimieren der versunkenen Person
  • das Finden und Transportieren der vermissten Personen im Uferbereich

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